Also trotz der nicht vorhandenen Laufleistung, ein Bericht von Podersdorf!
Normalerweise liegt man Samstags um 03:30 noch im Bett oder kommt gerade vom fortgehen heim, oder ist noch immer unterwegs ;-).Da ich mir aber vor 2 Jahren vorgenommen habe, mich in meiner Freizeit mit Triathlon zu beschäftigen, war es mir auch klar, dass ma um die zeit auch mal aufstehen wird, um noch alles bis zum Start um 07:30 zu erledigen. Das Aufstehen fällt aber auch nicht wirklich schwer, nachdem ich sowieso nicht so richtig geschlafen habe. Der erste Blick hinaus auf den Balkon: passt! Kein Regen, kein Wind, hoffentlich bleibts so. Beim wegfahren um 04:45 schaut des scho wieder anders aus, es beginnt zu regnen. Jippie :-(.
Angekommen in Podo, stell ich mir bei doch starkem Regen die übliche Frage vor so einem Start, ob ich noch ganz dicht bin und es vielleicht nicht doch schöner wäre, erst jetzt vom Fortgehen heimzukommen.
Nach 15 Minuten warten im Auto lässt der Regen a bisserl nach, und ich beginn mein Rad auszupacken und die Sachen für die Wechselzone herzurichten. Bekomm dabei auch noch wertvolle Tips, wie das Abkleben der Öffnung beim Scheibenrad (vielleicht war das der Schlüssel zur erfolgreichen Radzeit *g*.
In der Wechselzone angekommen frag ich mich, ob ich wirklich richtig gegangen bin. "Do is jo no der see, wo ich mei radl aufstellen soll". Aber nutzt nix, herumjammern verdirbt nur die stimmung, also wirds Radl aufgestellt, Laufschuhe und Radschuhe trocken im Müllsack verpackt und zurück zum Auto die vergessene Sonnenbrille holen. Schön langsam wirds dann auch wirklich hell und es ist noch immer kein Wind aufgekommen. Passt.
Nach der schwierigen Frage, ob Einteiler oder Zweiteiler, rein in den Neo und ab zum Einschwimmen. Letztes Jahr muss es echt mies gewesen sein, jeder 2te den man sieht freut sich riesig drüber, dass man heuer die Bojen sehen kann.
Der Startschuss fällt, und meine Entscheidung weiter links zu starten stellt sich als richtig heraus. Keine Schläge, kein Gerangel, somit komm ich relativ rasch in meinen Schwimmrythmus. Nach 30 Minuten (bedeutete 22te Schwimmzeit) und a paar Sekunden, seh ich auch scho mein Schwesterchen beim Schwimmausstieg stehen, und freu mi riesig drüber, dass sie sich das trotz der laaaaaaaangen Nacht antut ;-), Bussi Michi.
Bei meinem Wechselplatz(see) angekommen, bekomme ich mit, dass der 10te gerade auf die Radstrecke geht und denke mir: "Noo, do bist jo wieder mal guad unterwegs". Am Rad wundere ich mich bereits nach ein paar km, dass es eigentlich sehr locker läuft. Nach 1h16min und 45km komm ich wieder in Podo vorbei und bin noch immer verwundert, dass sich die Beine noch relativ gut anfühlen.
Denke mir also: Geht scho gema vuigas. Und das bedeutet dann, 2 Stunden 32minuten für 90km. Hätt ich mir nicht gedacht, dass ich das heuer noch schaffe.
Das einzige Problem beim Radfahren: Bei ca. km 82 hat sich der linke Oberschenkel gedacht: "I will nimma". Bekomm den Krampf aber dann doch noch in Griff und freu mich auf das abschließende Laufen, vor allem weil ich unterwegs zu einer neuen PB bin.
Wechsel also mit (noch) voller Freude bei ca. 3h10min Gesamtrennzeit auf die Laufstrecke (bedeutet zu diesem Zeitpunkt Platz 60!!!!) und denke mir, dass ichs wohl schaffen werde, den HM in 1stunde 55minuten zu laufen und somit um die 5 stunden finishen werde.
Die Freude währt aber dann nicht lange. Nachdem ich mir noch die Ratschläge meines Trainers zu Herzen nimm, und versuche wirklich an 5er Schnitt zu laufen, fährts bei km 1 voll ein. Krampf im linken Oberschenkel, Krampf im rechten Oberschenkel und Wade.
Schei*e denk ich mir, hab den Krampf vom Radfahren also doch ned in Griff bekommen. Bedeutete dann: Gehen ist angesagt. Nach ein paar Gehmetern raff ich mich wieder auf, und laufe wieder los, in der Hoffnung keinen Krampf mehr zu bekommen. Bis zu km 2 funktioniert das auch. Erneute Krämpfe machen mich aber wieder zum Nordic-Walker. Dieser Ablauf setzt sich dann auch die restlichen 19km fort. Laufen von ca. 100m nach der km-Anzeige bis zur nächsten km Anzeige, 100m Gehen und dann wieder Laufen. Nach den ersten 5km muss ich dann leider einsehen, dass sich die 5 Stunden nimma ganz ausgehen. Ständige Krämpfe und dann noch der Gedanke aufzugeben spielen dabei die größte Rolle :(.
Nach der ersten Runde freu ich mich dann aber wieder riesig über meine "Supporter" und beschließe, dass ich fix finishen werde, egal in welcher Zeit. Bei km 13 machen mir die wirklich schlimmen Krämpfe in den Füssen fast einen Strich durch diese Rechnung, aber Dank eines nicht gefinishten Bewerbs im heurigen Jahr und dem Wissen wie sich das dann anfühlt, beiß ich nochmal rein und setze mein Lauf-Geh-Spiel fort bis ins Ziel. Die letzten 4km konnt ich dann sogar durchlaufen.
Riesige Freude dann, als 2 fesche Puppen mit mir in der Mitte durchs Ziel laufen ;-). Gefinisht in 5 Stunden und 18 Minuten, als 165ter von 329. Ein Platz unter den ersten 100 wäre auf jeden Fall möglich gewesen, aber wennst als Nordic-Walker unterwegs bist auf der HM-Strecke und eigentlich das Gehen schon eine Qual ist vor Krämpfen, muss ma mit der Zeit und der Platzierung zufrieden sein.
Zusammengefasst: Schwimmleistung trotz nicht kompletter Verausgabung sehr gut, Radfahren für mich fast unglaublich, Laufen pfui. Ein schöner Bewerb und nahezu gelungener Triathlon-Saison-Abschluss. Übern Winter hab ich auf jeden Fall einiges an Arbeit vor mir, nämlich meine Laufleistung zu verbessern. Jetzt heists in den nächsten Tagen überlegen, ob ich mir den Marathon Anfang Oktober wirklich antu, wobei schaden würds - rückblickend auf gestern - nicht.
by Christoph Eder September 2010