Gold durch "Edi" Hutterer im Hochsprung!
Es ist nicht leicht, als Favorit in einen Wettbewerb zu gehen. Vor allem dann nicht, wenn deine Konkurrenten (alle mittlerweile gute Kumpels) dir vor dem Wettkampf lächelnd einreden wollen, dass du ohnehin als Sieger schon feststehst. So geschehen auch dieses Mal. Also volle Konzentration!
Es waren 4 Teilnehmer in meiner Altersklasse am Start. Ich beobachtete bei meinem schärfsten Konkurrenten schon beim Einspringen, wie gut er diesmal drauf war. Die 1,40m übersprang er zwei-, drei Mal problemlos und ich wusste sofort, dass es sehr schwer werden würde, meinen Titel vom Vorjahr verteidigen zu können.
Ich wählte die Einstiegshöhe von 1,20 m, um ein wenig an Sicherheit gewinnen zu können und mich dadurch langsam auf die entscheidenden Höhen vorbereiten zu können.
Der Hochnebel und der kalte Wind von vormittags waren kurz vor Wettkampfbeginn weg und es herrschte plötzlich das herrlichste Spätsommerwetter vor, in der Sonne wurde es sogar heiß. Also trinken nicht vergessen!
Der Wettbewerb wurde von den Kampfrichtern so gestaltet, dass die Latte nach jedem Durchgang um jeweils 5 cm höher eingestellt wurde, ab einer Höhe von 1,40 m dann um jeweils 3 cm.
Die 5 cm - Erhöhung hat den Vorteil, dass der Wettkampf zügiger von statten geht. Der Nachteil besteht allerdings darin, dass man schneller ausscheiden kann als einem lieb ist.
Bis zu einer Höhe von 1,35 m verlief alles nach Plan und ich konnte die Latte jeweils im 1. Versuch überqueren. Dann die 1,40 m. Ich benötigte den 2. Versuch, um drüber zu kommen, während mein schärfster Herausforderer auch diese Höhe mühelos im 1. Versuch meisterte. Ich war also klar im Nachteil.
Dann 1,43 m!
Zu meiner Überraschung scheiterte mein Konkurrent und Kumpel die ersten beide Male bei dieser Höhe. Ich allerdings auch! Als er auch noch das dritte Mal die 1,43 m verfehlte und dadurch ausgeschieden war, kam ich plötzlich in die unerwartete Situation, dass ich "nur" mehr diese Höhe schaffen musste, um als Sieger festzustehen. Mir blieb allerdings nur noch ein einziger Versuch übrig. Also volle Konzentration und alle Kraft bündeln, gleichzeitig aber locker bleiben!
Und es gelang!!! Die Latte blieb oben liegen!!! Es ist mir gelungen, einen Wettbewerb siegreich zu Ende geführt zu haben, bei welchem ich eigentlich schon die Felle davonschwimmen gesehen habe. Darum: "It ain't over 'til it's over!"
Die Freude war und ist groß! Wer weiß, vielleicht hat mir aber auch meine Startnummer 77 Glück gebracht!
Anm.d.Red.: Herzliche Gratulation dem neuen Österr. Meister! Noch am Start waren (erstmalig) Sascha Rasztovics M60 5. Platz 14,84sec und Lucia Dömösch (DNF).