Sightseeing mal anders!
Aus dem Tagebauch einer Halbmarathonläuferin . . .
. . . der Tag, an dem ich meinen dritten Halbmarathon (diesmal in der Wachau, wo ich 2012 meinen ersten HM gelaufen war) in Angriff nahm, begann bereits um fünf Uhr, als der Wecker zu läuten anfing – für meine Verhältnisse viel zu früh. Gemeinsam mit meiner Mutter, für die an diesem Tag der erste Viertelmarathon anstand, quälte ich mich aus dem Bett und durch ein kurzes Frühstück, bevor es im Auto in Richtung Krems ging.
Dort angekommen ging es zur Fährstation, da wir dieses Mal nicht mit dem Shuttlebus, sondern mit dem Schiff zum Start anreisen wollten. Für meine Mutter ging es nach Dürnstein; bei mir war erst in Spitz Endstation. Die mehr als eineinhalb Stunden dauernde Fahrt war zwar idyllisch und nett, da noch genug Zeit war, um mit ein paar Gleichgesinnten zu plaudern und die eine oder andere Banane hinunterzuwürgen, aber als das Schiff schließlich um ca. 9:40 in Spitz anlegte – also 20 Minuten vor dem Start – war es nochmal recht hektisch. Nur 20 Minuten, um aufzuwärmen, die überflüssige Kleidung in den wartenden Bussen abzugeben und eventuell noch ein WC aufzusuchen, bevor es in den passenden Startblock ging – das war schon etwas stressig, weshalb ich nächstes Mal wohl eher wieder den Bus nehmen werde.
Um 10:00 startete ich schließlich von Spitz in Richtung Krems. Da ich immer noch ziemlichen Respekt vor den 21,1km habe, wollte ich es nicht zu schnell angehen und versuchte, einen guten, lockeren Rhythmus zu finden, was mir am Anfang auch ganz gut gelang. Mein Ziel war, auf jeden Fall besser zu sein als bei meinem ersten HM (2:09:05) und im Idealfall unter zwei Stunden zu bleiben (was mir 2014 in Mörbisch bereits gelungen war). Die ersten 10km konnte ich in knappen 56 Minuten laufen, womit ich relativ zufrieden war – mit ein bisschen mehr Gas sollte sich eine Zeit unter zwei Stunden lockerausgehen.
Leider war dem nicht so: im letzten Drittel des Rennens ging mir zunehmend die Kraft aus und mein Kreislauf spielte nicht mehr ganz mit, was vermutlich am frühen Aufstehen oder dem recht schwülen Wetter lag – nach etwas Regen in der Früh hatte nämlich sogar die Sonne zu scheinen begonnen und es wurde zunehmend dampfiger. Die letzten paar Kilometer durch Krems waren ziemlich hart – und pünktlich auf Kilometer 19 wurde ich dann vom 1:59:59 Stunden-Pacemaker überholt, dem ich dann leider aus Kraftmangel nicht mehr nachkam. Somit lautete meine Endzeit nur 2:01:35.
Mein Resümee zum Wachau-Marathon 2014, der gleichzeitig meinen dritten Halbmarathon darstellte: Trotzdem super 21km sind keine 10km, die ich sonst gewohnt bin. Im Vergleich zu meinem ersten HM konnte ich mich dennoch deutlich verbessern und mein langfristiges Ziel ist es, auf dieser Strecke konstant unter zwei Stunden zu bleiben – das wäre für mich als Hobbyläuferin absolut cool. Und auch wenn es während des Rennens nicht so toll geklappt hat, ging es mir nach dem Zieleinlauf relativ gut und ich brauchte nicht viel Zeit, um mich zu regenerieren, was mir persönlich auch sehr viel bedeutet. Momentan darf ich noch nicht zu viel erwarten und es besteht außerdem sicher noch ein größerer Trainingsbedarf, damit es auf dieser Distanz besser klappt!
Gemeinsam mit meiner Mutter (die ihre ersten 10,5km auch bravourös gemeistert hat – ob ich die Zeit hier veröffentlichen darf, weiß ich nicht ;-) ) ging es dann nach einer angenehmen Dusche noch auf das Mittelalterfest nach Eggenburg, wo wir den Tag mit Traubensaft und gebrannten Mandeln ausklingen ließen.
Der Wachau-Marathon 2014 war eine tolle Erfahrung für uns beide und ich freue mich schon auf den nächsten!
by Barbara Tremel 16. Sept. 2014